Warum Lebensmittelmarken sich von Instacart verabschieden und ihre eigenen Online-Marktplatz betreiben sollten

Von Ian Donnelly

08/05/2022


Die letzten Jahre waren für die Lebensmittelbranche alles andere als ruhig. Wohl kaum ein anderer Lebensmittel-Lieferdienst weiß besser, wie schnell sich die Marktlage ändern kann, als das US-Unternehmen Instacart.

Zu Beginn schien Instacart die Antwort auf alle Probleme der Lebensmittelbranche zu sein, doch es war nur eine Frage der Zeit bis sich die Nachteile abzeichneten. Lebensmittelhändler:innen gefiel es immer weniger übermäßig auf die Services von Instacart angewiesen zu sein und beschlossen sich von dem Tech-Start-up zu trennen, um ihre eigenen Online-Marktplätze zu betreiben. Kein dummer Gedanke. Falls Sie es noch nicht getan haben, könnte es auch für Ihr Unternehmen von Vorteil sein, darüber nachzudenken.

Anbieter wie Instacart, die Online-Plattformen für den Einkauf und die Lieferung von Lebensmitteln bereitstellen, verzeichneten in den letzten Jahren ein enormes Wachstum. Keine große Überraschung, wenn man sich die Pandemie bedingten Sonderbedingungen und Regularien vor Augen ruft. Zu Zeiten, in denen Lebensmittelhändler:innen ihren Kund:innen Produkte anbieten mussten, ohne dass diese das Geschäft betraten, kam Instacart genau recht.

Die Vorteile waren nicht nur ein schneller, funktionsfähiger und sofort einsetzbarer Liefer- und Abholservice, es war vor allem auch ein schneller Einstieg ins Ecommerce-Geschäft für Händler:innen, die zuvor rein stationär waren. Die Service-Anbieter kümmerten sich um den Marktplatz und die Instandhaltung, so dass jede Marke direkt ins Online-Geschäft einsteigen konnte. Ganz zur Freude der Verbraucher:innen wuchs die Auswahl an verfügbaren und präferierten Marken natürlich mit der Anzahl der Lebensmittelgeschäfte, die den digitalen Marktplatz-Service nutzen.

Einige Jahre nach dem Beginn der Pandemie wird jedoch deutlich, dass die einst sehr geschätzten 'Rundumsorglosanbieter' nur Notlösungen bereitstellen. Jetzt, wo der digitale Handel zum festen Bestandteil unseres Alltags gehört, ist ein eigener Online-Marktplatz (der durch eigene Daten gespeist wird) für Lebensmittelhänler:innen, unerlässlich. Zumindest für diejenigen, die bestehen wollen.

Wir erklären Ihnen, warum Lebensmittelhändler:innen, die künftig erfolgreich sein möchten, ihre Online-Präsenz selbst in der Hand nehmen sollten und wie sie es am besten angehen.

an online grocery shopper checking the online grocery marketplace on their phone

Warum sollten Lebensmitteleinzelhändler:innen sich von Instacart verabschieden?

Der wichtigste Grund, weshalb Unternehmen sich von Instacart oder ähnlichen Anbietern verabschieden sollten, ist die Möglichkeit, ihre Customer Experiences selbstbestimmt gestalten zu können.

Denn wenn Nutzer:innen Ihre Produkte über die Plattform von Instacart kaufen, sind diese letztendlich nicht Ihre Kund:innen, sondern die von Instacart. Dies mag wie ein trivialer Unterschied klingen, hat jedoch deutlich merkbare Auswirkungen auf Ihr Endergebnis und die Zufriedenheit Ihrer Kund:innen.

Natürlich kaufen Kund:innen immer noch die Produkte Ihres Unternehmens und Sie machen Gewinn, auch wenn Instacart das Setup regelt. In einer Branche mit niedrigen Margen wie dem Lebensmittelhandel, mit Servicegebühren, die bis zu 6 % pro Bestellung betragen können, kann Ihr Umsatz jedoch stark beeinträchtigt werden.

Darum empfehlen wir, eine eigene Marktpräsenz zu haben, um mit Ihren Kund:innen in Kontakt zu treten und nachhaltige Beziehungen aufzubauen. Das ist einer der wichtigsten Schritte, den Sie als modernes Lebensmittelunternehmen gehen können. Lassen Sie uns verraten, warum:

Eine eigene Marketplatzpräsenz ist besser für Ihr Business

Wenn Sie das Ecommerce-Experience Ihrer Marke auf einer externen Plattform hosten, geben Sie einem fremden Unternehmen die Kontrolle über Ihre Daten. Bei Partnerschaften mit Anbietern wie Instacart, geben Sie den Besitz Ihres Online-Marktplatzes also vollständig in die Hände dieser Service-Anbieter.

Da Instacart das gesamte Engagement Ihrer Kund:innen steuert und alle Online-Touchpoints zwischen Ihnen und Ihren Kund:innen ermöglicht, sammelt und besitzt Instacart all diese Daten. Ihr Unternehmen erfährt nicht, wann ein:e Kund:in auf neue Artikel klickt oder die Lieblingsmarken in den Warenkorb legt. Instacart hingegen schon – es erhält all die Daten Ihrer Kund:innen, nicht Sie.

Ebenso betroffen von diesem 'verkehrten' Eigentumsverhältnis ist die andere wichtige Hälfte Ihrer Daten : Ihre Produktdaten. Sie haben keinerlei Kontrolle über die Daten Ihrer Ware, wenn Instacart ihren Marktplatz betreibt. Darunter fallen zum Beispiel Informationen wie die Kategoriezugehörigkeit, die Beschreibung oder die Verfügbarkeit eines Produktes – Daten die essenziell zu der Gestaltung Ihres Shopping Experiences beitragen. Wenn diese Daten nicht optimiert und auf dem neuesten Stand sind, können Sie sie nicht zur Personalisierung Ihres Customer Experiences nutzen. Dies kann sich negativ auf die Kaufentscheidungen Ihrer Kund:innen und Ihren Gewinn auswirken.

Mit diesen beiden Datentypen – Kund:innendaten und Produktdaten – geht Ihre Commerce-Data-Gleichung auf. Sie sind die beiden wichtigsten Faktoren für eine erfolgreiche Personalisierung Ihres Ecommerce.

The two halves of the customer data equation, customer data and product data, bring ecommerce personalization to life.

Durch personalisierte Erlebnisse, die auf Commerce Data basieren, können Sie Ihre Marketingmaßnahmen mit zielgerichteten Promotions und Kampagnen oder Produktempfehlungen maximieren. Sie können Ihren Kund:innen margenstarke Artikel anhand ihrer Präferenzen vorschlagen oder die Suchergebnisse so personalisieren, dass Kund:innen (partnerschaftliche) Hersteller ähnlicher Produkten angezeigt werden.

Mit den richtigen Daten lassen sich unendlich viele Erlebnisse personalisieren – optimierte Erlebnisse, die den Gewinn steigern. Besonders in einer Branche mit niedrigen Margen wie dem Lebensmittelhandel können diese strategischen Tools erstklassige Ergebnisse bringen.

Wenn Sie beispielsweise wissen, dass ein:e Kund:in häufig preisgünstige, abgepackte Artikel kauft, können Sie ihr oder ihm Ihre eigenen Markenprodukte beim Shoppen auf Iher Website empfehlen. Sie können ebenfalls personalisierte E-Mail-Kampagnen mit Rabatten und Sonderangeboten versenden, um die Kaufrate zu stiegern, oder Push-Notifications auf Smartphones schicken, um auf In-App-Angebote hinzuweisen.

Kurz gesagt: Sie erstellen ideale Shopping Journeys und Cross-Selling-Möglichkeiten, damit Ihre Kund:innen auf Ihrem Marktplatz bleiben und Ihre Marken kaufen. Dieses Maß an Kontrolle können Drittanbieter-Marktplätze wie Instacart nicht bieten.

A grocery customer on their phone shopping online for groceries

Ein eigener Marktplatz ist auch für Ihre Kund:innen besser

Wenn man einmal begriffen hat, wie wichtig Daten für die Lebensmittelbranche sind, erschließt sich einem der Sinn eines eigenen Marktplatzes für Unternehmen. Aber inwieweit profitieren Ihre Kund:innen von einem Brand Experience, das von Unternehmen selbst geschaffen wurde?

Die Antwort lautet auch hier: Personalisierung. Denn Einzelhändler:innen nutzen personalisierte Shopping Journeys nicht nur, um mehr Gewinn aus ihren Kund:innen herauszuholen. Kund:innen selbst erwarten ein auf sie zugeschnittenes Markenerlebnis, das sie woanders suchen werden, wenn die Marke ihrer Wahl dies nicht bietet.

Ein gutes Customer Experience ist für moderne Verbraucher:innen das wichtigste Unterscheidungsmerkmal – mehr noch als der Preis oder das Produkt entscheidet dieser Faktor über den Erfolg oder den Misserfolg einer Marke.

Für eine Branche wie dem Lebensmitteleinzelhandel, wo Marken sich mithilfe des Customer Experiences von einem wettbewerbsintensiven Markt abheben können, ist dies besonders wichtig. Um die Challenges des Online-Lebensmittelhandels zu meistern und sinnvolle, dauerhafte Verbindungen mit Ihren Kund:innen herzustellen, ist die Einführung eines personalisierten Erlebnisses ein wesentlicher Schritt.

Wenn Ihr Marktplatz nun aber von einem Drittanbieter wie Instacart betrieben wird, kommt das Customer Experience häufig zu kurz. Auch wenn der sofort-nutzbare Marktplatz – wie bereits erwähnt – vor einigen Jahren noch die perfekte Lösung zu sein schien, haben wiederkehrende Probleme wie die fehlende Verbindung zwischen dem Warenbestand und der Instacart-Plattform (die weder in Echtzeit aktualisiert noch abgeglichen werden kann), die Vorzüge immer mehr in den Schatten gerückt. Ebenso häufige Enttäuschungen erleben Kund:innen in Punkto Vorrätigkeit, da die gewünschten Artikel und Ersatzprodukte zu dem Zeitpunkt der Bestellung oft auf dem Instacart-Marktplatz nicht verfügbar sind.

Dies ist eine besonders frustrierende Erfahrung für Kund:innen, die Service- und Liefergebühren bezahlt haben. Sie fällt jedoch nicht nur auf Instacart, sondern auch auf Ihre Marke zurück. Lebensmittelhändler:innen, die ihr Markenversprechen einhalten und das Vertrauen ihrer Kund:innen nicht verlieren wollen, sollten derartige Szenarien vermeiden.

Pain Points wie diese sind nicht mehr nur kleine Pannen in einem unzusammenhängenden System – sie können regelrecht zu einer Kluft zwischen Ihnen und Ihren Käufer:innen führen, die die Kund:innentreue nachhaltig schädigt.

A shopper searching an online marketplace powered by the right technology for ecommerce grocery businesses.

Jetzt ist der richtige Zeitpunkt, Ihr Customer Experience mit Bloomreach zu verbessern

Wenn es darum geht, das Customer Experience Ihres Online-Marktplatzes zu verbessern, reichen die Services von Drittanbietern einfach nicht aus. Um die Customer Journey zu optimieren, müssen Sie Kund:innendaten erfassen und aktivieren, Ihre Produktdaten in Echtzeit aktualisieren und Ihre Kund:innen mit den richtigen Produkten verbinden.

Im Prinzip geht es darum, digitale Erlebnisse zu schaffen, die so relevant und kontextbezogen sind, dass sie die Erwartungen Ihrer Kund:innen übertreffen. Von der Produktsuche auf der Website bis zum Check-out an der Kasse, sollte das digitale Erlebnis für jede:n Ihrer Kund:innen optimiert sein – genau das bietet Bloomreach.

Bloomreach Engagement kombiniert die Echtzeit-Funktionen einer Customer Data Platform (CDP) mit intelligenter Marketing-Automation, die modernen Lebensmittelhändler:innen die Gestaltung hyper-personalisierter Erlebnisse ermöglichen und Kund:innen die maßgeschneiderte Journeys bietet, die sie erwarten – auf allen Kanälen.

Neben dem 360°-Blick auf Ihre Kund:innen im ganzheitlichen Kund:innenprofil (Single Customer View) vereint die Plattform E-Mail-Service-Funktionen, künstliche Intelligenz, Marketing Automation und Web-Personalisierung. Damit haben Sie alle Tools, die Sie benötigen, um konsistent und vollständig automatisiert mit Ihren Kund:innen zu kommunizieren – Ihre Kund:innen (und Sie) werden begeistert sein.

Die leistungsstarke Kombination von Bloomreach Discovery umfasst die intelligente Suchfunktion auf Websites, SEO, Recommendations und Product Merchandising. Damit bieten Unternehmen erstklassige Sucherlebnisse, bei denen Online-Kund:innen garantiert das finden, wonach sie suchen.

Für Unternehmen wie Lebensmitteleinzelhändler:innen, bei denen Online-Käufe häufig in der Suchleiste beginnen, sind diese Funktionen von entscheidender Bedeutung – um Customer Experiences zu schaffen, die den Umsatz steigern. Bloomreach Nutzer:innen profitieren von einer KI-Engine, die auf mehr als zehn Jahren Datenwissen basiert und Unternehmen ermöglicht, die modernen Ansprüche Ihrer Kund:innen zu erfüllen.

Neugierig, was Ihr Unternehmen mit Bloomreach erreichen kann? Wir helfen Ihnen die Kontrolle über Ihren Marktplatz zurückzugewinnen und Ihre Customer Experiences zu verbessern für meßbar bessere Ergebnisse. Vereinbaren eine Demo und lassen Sie uns loslegen.


Ian Donnelly

Content Marketing Manager bei Bloomreach

Ian verfügt über jahrelange Erfahrung im Bereich Copywriting und digitales Marketing, die er in seine Rolle als Content Marketing Manager bei Bloomreach einbringt. Mit einem scharfen Auge für neue Perspektiven möchte er die unzähligen Möglichkeiten aufzeigen, die versierten Unternehmen im digitalen Handel zur Verfügung stehen.